Dienstag, 28. Juni 2011

Während 14 Stunden Arbeit

... war ich 10 Stunden auf den Beinen. Überstanden hab ich das gut. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange brauche um mich zu regenerieren.
Obwohl ich lang geschlafen habe (zwar mit Unterbrechung) fühle ich mich immer noch total zerschlagen. Nun ja, es kann ja nur besser werden.

Was mich an bei meiner Arbeit fasziniert und freut: ich kann es noch. Trotz der vielen Jahre ohne Geburtshilfe und Hebammerei allgemein. Wenn ich taste, dann finde ich was ich suche, meinen Händen ist alles vertraut und es kommt auch die Sicherheit wieder. Und die Ruhe und Gelassenheit, die in meinem Beruf so wichtig sind, die werden sich auch wieder einstellen. Geduld haben, auf das Kind warten ... das ist es, was unsere Arbeit ausmacht. Je ungeduldiger man ist, um so mehr wird man in den Prozess eingreifen und provoziert damit Gefahrensituationen. Gestern musste ich das leider erleben, als eine ungeduldige Ärztin zu früh die Fruchtblase eröffnete ... was, um es abzukürzen, letztlich in einem Kaiserschnitt endete. Vielleicht wäre es letztlich auch ohne Eingreifen so ausgegangen, aber wir hatten plötzlich einen Stress, der nicht hätte sein müssen. Für Mutter und Kind hat mir das sehr leid getan. Aber es geht beiden gut, der Mutter den Umständen entsprechend. Bei der heutigen Kaiserschnittmethode sind die Frauen auch recht schnell wieder fit. Trotzdem ist es eine große Operation und dem Kind fehlen wichtige Informationen, vor allem wenn der Kaiserschnitt ohne vorherige Wehen gemacht wird.
Leider ist die Kaiserschnittrate recht hoch und auch Wunschkaiserschnitte werden häufig gemacht.
Um so mehr freue ich mich über jede Frau, die mutig dem Abenteuer Geburt entgegen tritt. Und die ich dabei begleiten darf. 

3 Kommentare:

Yaspiz hat gesagt…

Hallo bauchundnase,
mein Kleiner kam auch ohne Wehen mit Kaiserschnitt auf die Welt (war aber überhaupt kein Wunschkaiserschnitt).
Welche Informationen fehlen ihm dadurch? Hat das vielleicht mit seiner motorischen und sprachlichen Entwicklungsverzögerung zu tun?
Und wie kann man ihm diese Informationen noch vermitteln?
Wo finde ich Infos darüber?
*bestürm*
Liebe Grüße
Yaspiz

bauchundnase hat gesagt…

Hallo, meine Liebe!
Du kannst Fragen stellen. ...
Wir Hebammen haben beobachtet, dass die Kinder Defizite haben. In der Literatur wird es auch belegt. Es fehlen einfach wichtige Informationen, die durch die Wehen und die ganze Hormonflut gegeben werden.
Hier hab ich was gefunden. http://www.dieontogenetischeseite.de/dieatemberaubendekarrieredersectio.htm
Wie du jetzt noch was machen kannst? mhm ... Hast du die Möglichkeit euch beide Craniosacral behandeln zu lassen? Oder zumindest deinen Sohn? Vielleicht wäre das eine Möglichkeit.
Ich drück dich!

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Es ist einer der schönsten Berufe der Welt. Doch das finde ich immernoch. Aber mit eigener Familie ist es schon eine richtiger Aufwand, das so gut zu schaffen, Denn ... die Babys kommen ja auch wann sie wollen...
Ich wünsche Dir noch ganz viele wunderschöne Geburten. Bei Lisa damals hat die Ärztin alles für den Notkaiserschnitt vorbereiten lassen, die Hebamme hat verhandelt "wir warten noch..." und dann kam Simon spontan zur Welt. Die Ärztin wirkte tatsächlich beleidigt!
Du wirst es wieder lernen, denn mit jeder Geburt wächst Dein Selbstbewusstsein.
Sonnige Grüsse
Elisabeth